Fünf Monate bin ich nun Rad gefahren, und vorher 20 Jahre beinahe gar nicht. 30 kg Mehrgewicht hatten sich angesammelt, von den 20 wieder „runter“ sind. Aber was hat das ganze denn nun an Leistungszuwachs gebraucht?

Nach dem ich nun fast mit dem Spenden und Liefermarathon durch bin, war heute bei strömendem Regen eine gute Gelegenheit einmal einen Test zu wagen. Ich bin die gleiche Strecke wie im April und Mai mit dem gleichen Trekkingrad gefahren. Nur bei Dauerregen und Matsch und Pfützen, sonst war alles gleich. Das ich schneller sein würde war klar, aber wie viel schneller und leistungsfähiger hat mich dann doch überrascht.

Die Strecke besteht fast nur aus Bevenser Stadtwald dem Weg nach Jastorf und dem Elbeseitenkanal, und ist ziemlich genau 20 km lang. Auf der Grafik unten ist sie ein wenig zu erkennen

Im April und Mai hatte ich für diese Runde zwischen 1 Stunde 17 Minuten und 1 Stunde 25 Minuten benötigt, und war Anfangs ziemlich frustriert, dass ich überhaupt nicht schneller wurde. Ich fuhr immer recht intensiv, da ich schließlich nur wenig mehr als 1 Stunde unterwegs war. Seit dem 6. Juni, dem Tag als ich mein Liegerad kaufte bin ich überhaupt nicht mehr intensiv gefahren. Mein Puls lag beinahe nie über 150 Schlägen, bei manchen Touren im Schnitt sogar nur bei 110 bis 120 Schlägen pro Minute.

Ich habe gleich zu Beginn einen Stufentest bezüglich der maximalen Herzfrequent gemacht, und kam auf 179 Schläge. Das war auch sehr realistisch, da ich bei den Trainingsfahrten berghoch bei „Vollgas“ etwa 170 – 172 schläge erreichte.

Und nach den 1 Stunde und 20 Minuten für die oben skizzierte Runde war ich völlig platt.

Wie war es nun heute?

Heute fuhr ich also zum ersten mal seit 4 Monaten wieder richtig intensiv, und benötigte 49 Minuten für die Runde, war als rund eine halbe Stunde schneller. Auf der „langen Geraden“ am Elbe-Seiten-Kanal zwischen Jastorf und Bevensen fuhr ich nicht 15 km/h wie im April und Mai, sondern 25 – 28 km//h. Mein Puls ging zu Beginn kaum über 90 Schläge, weshalb ich die Tour nach 5 min. kurz unterbrach (ich musste an der Umgehungsstraße eh auf den Verkehr warten), und alles neu startete, um sicher zu gehen, dass die Uhr auch korrekt arbeitet.
Unter Belastung stieg mein Puls dann auf max. 189 Schläge (also 10 Schläge mehr als beim Maximal Test im Mai), obwohl ich mich nicht ausbelastet hatte. Zu Hause wieder angekommen fand ich das ganze doch etwas sehr kurz, und sitze 15 min. später am PC und schreibe diesen Text. Im April und Mai war ich stundenlang danach ziemlich erledigt.

Ich hätte zusammenfassend nicht geglaubt, mit 53 Jahren solche Trainingsfortschritte erzielen zu können, und kann nur jedem, der sich überlegt wieder mit dem Sport zu beginnen empfehlen: Ja, tun Sie es!!!

Wenn man erstmal wieder richtig im Tritt ist, dann macht es sogar Spaß bei 13 Grad und strömendem Regen zu trainieren. Dann wird man wetter-unabhängig und fühlt sich nicht mehr Müde sondern leistungsfähig. Es lohnt sich!!!